Geschichte der Stauffenbergallee

Die Stauffenbergallee, einst als Hauptachse der Albertstadt konzipiert, wurde im Jahr 1873 angelegt und erstreckte sich über eine Länge von 3 Kilometern, wobei sie eine Breite von ungefähr 30 Metern aufwies. Eine bemerkenswerte architektonische Leistung dieser Zeit war der Bau einer 23 Meter hohen Bogenbrücke mit drei Bögen von jeweils 15 Meter Spannweite, um den Prießnitzgrund zu überwinden. Nach ihrer Fertigstellung erhielt der östliche Abschnitt bis zur Königsbrücker Straße den Namen Carolaallee, während der westliche Teil als Prinz-Georg-Allee bekannt war.

Die angrenzenden Bereiche der Straße wurden von der sächsischen Armee für verschiedene militärische Einrichtungen genutzt, darunter mehrere bedeutende Kasernen wie die Grenadierkaserne und die Hauptwache der Albertstadt.

Die Grenadierkasernen an der Carolaallee

Die Grenadierkasernen, entworfen von Hermann Nicolai und zwischen 1873 und 1877 errichtet, dienten den sächsischen Grenadierregimentern Nr. 100 und 101. Mit einer Frontlänge von jeweils 345 Metern waren sie baugleich gestaltet und boten moderne Einrichtungen für die damalige Zeit. Neben Wohnbereichen für die Soldaten und Offiziere umfassten sie Kasinos, Wasch- und Speisesäle sowie ausgedehnte Exerzierplätze.

Die Kasernen blieben bis zum Ende des Ersten Weltkriegs in militärischer Nutzung und wurden anschließend von verschiedenen Einheiten genutzt. Trotz Bombenschäden im Jahr 1945 sind die meisten Gebäude bis heute erhalten geblieben und werden nun von zivilen Behörden genutzt, darunter die Landesdirektion Sachsen und das Landesamt für Steuern und Finanzen.

Weitere Militärbauten an der König-Georg-Allee

An der König-Georg-Allee entstanden ebenfalls bedeutende Militäranlagen, wie die Militärreitschule, die Gardereiterkaserne und die Artilleriekaserne. Diese Gebäudekomplexe, erbaut zwischen dem späten 19. und dem frühen 20. Jahrhundert, dienten verschiedenen Einheiten der sächsischen Armee und später der Wehrmacht.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele dieser Kasernen von sowjetischen Truppen genutzt und später für zivile Zwecke umgebaut. Heute finden sich in den renovierten Gebäuden verschiedene Institutionen, darunter Polizeidienststellen und Verwaltungsbehörden. Denkmäler und Relikte aus dieser Zeit zeugen noch heute von der militärischen Geschichte der Albertstadt.