Im Februar 1945 besuchte Gerhard Hauptmann, ein bedeutender deutscher Schriftsteller, Dresden zum letzten Mal. Am 5. Februar traf er zusammen mit seiner Frau Margarete in der Stadt ein und wohnte in einem Gartenhaus auf dem Gelände des Sanatoriums Weidner im Stadtteil Wachwitz. Der dramatische Luftangriff auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945, ein einschneidendes Ereignis, wurde von Hauptmann von der Terrasse des Sanatoriums aus miterlebt. Tief bewegt und erschüttert verließ er wenige Tage nach dem Angriff Dresden und kehrte nach Agnetendorf im Riesengebirge, seinem Wohnort, zurück.
„Die Untat von Dresden“: Hauptmanns Bewegender Artikel
Kurz nach seiner Rückkehr wurde Hauptmann von zwei Mitarbeitern der NSDAP-Gauleitung aufgesucht. Sie ersuchten ihn um eine Stellungnahme zur Zerstörung Dresdens. Hauptmann griff auf einige zuvor gemachte Notizen zurück und verfasste den später weltberühmt gewordenen Artikel “Wer das Weinen verlernt hat…”. Unter dem Titel “Die Untat von Dresden” wurde dieser Artikel sowohl im Rundfunk gesendet als auch in zahlreichen Zeitungen veröffentlicht.
In diesem Artikel reflektiert Hauptmann über den Verlust Dresdens, das er als „Morgenstern der Jugend“ und als Quelle der Kunst und Inspiration betrachtete. Er spricht von seinem tiefen Schmerz und seiner Bestürzung über die Zerstörung der Stadt, die er als einen der liebsten Teile seiner Welt ansah. Hauptmann, damals fast dreiundachtzig Jahre alt, sprach darüber, wie ihn dieses Erlebnis emotional erschüttert hatte und brachte seine Trauer zum Ausdruck. Er betonte die Bedeutung des Weinens, selbst für historische Helden, und forderte mehr Mitgefühl und Verständnis für die menschliche Erfahrung des Leidens. Hauptmanns bewegende Worte in diesem Artikel spiegeln seine tiefe Verbundenheit mit Dresden und seine Trauer über dessen Zerstörung wider.