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Im Eckhaus Adlergasse 14 (Foto) befindet sich die frühere Gaststätte “Stadt Riesa”, die seit 1990 als Kulturzentrum “riesa efau” genutzt wird. Regelmäßig finden in hier öffentliche Veranstaltungen, Ausstellungen und Seminare statt. Außerdem dient das Haus als soziokulturelles Stadtteilzentrum und Domizil verschiedener Vereine und Initiativen. Ein moderner Ergänzungsbau entstand 2012-15 an der Wachsbleichstraße 4a.#
Im Haus Altonaer Straße 6 lebte viele Jahre der Puppenspieler und Zauberkünstler Paul Hölzig (1911-1989). Hölzig gründete 1933 die "Dresdner Puppenspiele" und trat mit diesem Wandertheater unter den Namen "Künstler-Puppenspiele der Dresdner Kasperl-Bühne" bzw. ab 1938 als "Das Dresdner Puppenspiel - Künstlerische Handpuppenspiele" an verschiedenen Orten und sogar auf KdF-Kreuzfahrtschiffen auf. Während des Zweiten Weltkriegs übernahm er Aufgaben im Rahmen der Truppenbetreuung und verlegte seine Bühne ins besetzte Polen. Gegen Kriegsende nach Dresden zurückgekehrt, verlor er 1945 seine Bühne und die meisten seiner Puppen und lebte fortan in Bärenfels. Aus seinen "Bärenfelser Puppenspielen" ging 1951 das Staatliche Puppentheater Dresden hervor. 1956 übersiedelte Hölzig in die Bundesrepublik.
Die Straße wurde 2011 auf dem Areal der früheren Spirituosenfabrik Bramsch angelegt und erschließt hier ein neues Wohngebiet. Nach dem Abriss der ehemaligen Produktionsgebäude blieb lediglich das inzwischen zu Wohnzwecken umgebaute Kontorhaus erhalten. Dieses gab den Anlass zur am 18. Januar 2012 offiziell beschlossenen Namensgebung Am Bramschkontor.
Gegenüber des Straßenbauhofes wurden 1864/65 einfache Arbeiterwohnhäuser errichtet (Foto). In den Erdgeschosszonen gab es auch einige kleinere Läden sowie in der Nr. 11 und 27 zwei Schankwirtschaften. Trotz Kriegszerstörungen blieben Teile der Bebauung bis heute erhalten und wurden nach 1990 größtenteils saniert.
Die Behringstraße wurde um 1840 angelegt und nach dem sächsisch-österreichischen Kammerherrn Peter Paul Graf von Marcolini (1788-1863) zunächst Petergasse genannt. Marcolini hatte 1814 von seinem Vater das Palais an der Friedrichstraße geerbt und bewohnte es bis 1835. Da der seit 1893 verwendete Straßenname Peterstraße in der Nachkriegszeit als nicht mehr zeitgemäß angesehen wurde, beschloss man 1946 die Umbenennung in Behringstraße. Emil Adolf von Behring (1854–1917) gilt als Begründer der Serumheilkunde und Immunitätslehre und entwickelte einen Impfstoff gegen Diphterie und Wundstarrkrampf. 1901 erhielt er für seine Verdienste den Medizin-Nobelpreis. Die Wohngebäude der Behringstraße entstanden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und weisen zum Teil repräsentative Klinkerfassaden auf. Auch im Inneren finden sich interessante Architekturdetails, so eine neobarocke Deckenbemalung im Treppenhaus von Nr. 48. Bemerkenswert ist auch das 1895 als Verwaltungsgebäude der sächsischen Staatseisenbahn errichtete Haus Behringstraße 22. In der heute nicht mehr vorhandenen Nr. 7 befand sich um 1900 die Polizeiwache des 4. Bezirks. Das ebenfalls zerstörte Gebäude Behringstraße 45 an der Ecke zur Cottaer Straße war bis 1945 Sitz der Dresdner Papier- Zigarrenspitzen- Fabrik Fleischer & Co., einem der zahlreichen Zulieferer der Dresdner Tabakwarenindustrie.
Manteuffelsches Brauhaus: Nachdem 1718-21 Reichsgraf Ernst Christoph von Manteuffel gemeinsam mit seiner Frau drei Gartengrundstücke in der neuen Vorstadt erworben hatte, bemühte sich das Paar um die Brau- und Schankgerechtigkeit. Diese wurde ihnen wenig später auch gewährt, so dass 1720 das “Manteuffelsche Brauhaus” als einer der ersten größeren Gewerbebetriebe der Friedrichstadt eröffnet werden konnte. Manteuffel gehörte zu den engsten Vertrauten des sächsischen Premierministers Heinrich Graf von Flemming und hatte bis 1730 das Amt eines polnischen und sächsischen Kabinettsministers inne. Das an der Ecke Bräuergasse/Friedrichstraße gelegene Brauhaus besaß um 1725 neben den Produktionsräumen vier Gaststuben sowie einen großen Gästegarten. Außerdem gehörten Meierei, Scheune, Wagenschuppen, Gärtnerhaus und ein Eiskeller zum Areal. Hinzu kamen großzügige Gartenanlagen mit Gewächshäusern, Wasserspielen und verschiedenen Statuen. Am 11. Januar 1726 erwarb August der Starke das Grundstück. Da der Kurfürst plante, die Brauerei künftig als Hofbrauhaus zu nutzen, wurde die Fläche wenig später aufgeteilt. Die dabei entstandene sogenannte “Lustgartenparzelle” schenkte August 1727 seinem Vertrauten Friedrich Ludwig Herzog zu Württemberg. Aus dieser ging später der Brühlsche Garten hervor. Brühl hatte bereits 1735 das Manteuffelsche Brauhaus “aus besonderen Gnaden und für geleistete Dienste” von Friedrich August II. erhalten, verkaufte es jedoch schon 1740 für 70.000 Taler an den Staat. Bis zu seiner Schließung 1880 gehörte das Lokal zu den beliebtesten Einkehrstätten der Stadt. An seiner Stelle entstand nach dem Abbruch ein Ärzte- und Beamtenhaus für das Städtische Krankenhaus
Die seit November 1900 nach der norddeutschen Hansestadt Bremen benannte Verbindungsstraße zwischen Friedrichstraße und Hamburger Straße trug ursprünglich den Namen Friedrichstädter Friedhofsweg. Bereits 1851 war hier der Äußere bzw. Neue Matthäusfriedhof angelegt worden. 1875 folgte auf dem benachbarten Grundstück der Äußere Katholische Friedhof. Beide Friedhöfe besitzen eine Reihe historisch bemerkenswerter Grabanlagen.
Zwischen 1942 und 1944 befand sich auf dem Areal zwischen Bremer und Hamburger Straße ein aus ca. 40 Baracken bestehendes Arbeitslager für “Ostarbeiter”, welche vor allem in der Rüstungsindustrie eingesetzt wurden (Bremer Straße 15). Zeitweise waren hier bis zu 2000 Menschen untergebracht. Das Lager wurde beim ersten Luftangriff am 7. Oktober 1944 zerstört, wobei 20 Menschen ums Leben kamen. Ein weiteres Ausländerlager gab es für Zwangsarbeiter der Firma Seidel & Naumann auf dem Grundstück Nr. 25. Heute nutzen Speditionsfirmen, Autohändler und Bauunternehmen die Flächen. Im Juli 2005 wurde auf der zeitweise als Automarkt bzw. Lager einer Natursteinfirma genutzten Brachfläche gegenüber dem Neuen Matthäusfriedhof (Bremer Straße 25) ein Notaufnahmelager für Asylbewerber und Flüchtlinge eingerichtet. Das am 24. Juli 2015 eröffnete Camp bot Platz für bis zu 1100 Menschen und wurde vom DRK betrieben. Neben Wohnzelten gehörten auch Sanitäranlagen und Verpflegungseinrichtungen zum Lager. Ende 2015 konnte die Einrichtung zugunsten fester Quartiere aufgegeben werden. Königliche Lymphanstalt (Nr. 16): Die Einrichtung ging auf ein 1838 von Dr. C. G. Prinz an der Tierarzneischule gegründetes Labor zur Herstellung von Impfstoffen zurück. Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung des Zentral-Impfinstituts zu Dresden. Unter Nutzung menschlicher Pockenviren wurden im Ostragut Rinder injiziert und die dabei gewonnene tierische Lymphe für die Pockenschutzimpfung gewonnen. 1874 erfolgte die Auflösung des Zentral-Impfinstitutes und dessen Umwandlung in die städtische Impfanstalt. Drei Jahre später bezog diese zunächst provisorische Räume im Hintergebäude des ehemaligen Waisenhauses am Georgplatz.
Die Cottaer Straße entstand 1861 und erhielt im gleichen Jahr ihren Namen, da sie in Richtung des damals noch selbständigen Dorfes Cotta führte. Bis zur Jahrhundertwende wurden hier überwiegend mehrgeschossige Mietshäuser in geschlossener Bauweise errichtet. Hinzu kamen einige Einzelgebäude sowie verschiedene Gewerbetriebe. Auch in diesem Teil der Friedrichstadt rissen die Bomben des Luftangriffs 1945 größere Lücken in den Baubestand. Diese wurden meist erst nach 1990 geschlossen. 2015 entstand auf dem Grundstück Cottaer Straße 17-21 die Wohnanlage "Weißeritz-Gärten". Zu den ältesten Häusern der Straße gehört das villenartige Wohngebäude Nr. 25 (um 1860). Im Eckhaus zur Peterstraße (heute Behringstraße) befand sich von 1911 bis zur Zerstörung 1945 das Restaurant "Peterhof" (Nr. 5). Ein weiteres Lokal gab es im gegenüberliegenden Eckhaus (Nr. 3). Um 1930 wurden diese Räume vom Konsumverein Vorwärts als Lebensmittelhandlung genutzt. Einkehrmöglichkeiten bestanden zudem in der bereits um 1890 eröffneten Schankwirtschaft "Cottaer Hof" (Nr. 19) und im "Cottaer Eck" an der Einmündung der Semmelweisstraße. Gegründet wurde letzteres bereits 1829 als Kaffeegarten von Johann Georg Wustmann. Ab 1891 war der Name "Altona", wohl nach der nahegelegenen Altonaer Straße gebräuchlich. 1943 wechselte der Name in "Cottaer Eck", bevor das Haus 1945 den Bomben zum Opfer fiel.
1867 wurde an der Dinterstraße die Königliche Frauenklinik eröffnet. Nach Verlegung dieser Einrichtung nach Johannstadt übernahm das Friedrichstädter Krankenhaus die Gebäude. 1988 wurde die Dinterstraße in das Klinikgelände (Foto) einbezogen.
Kleingartensparte “Lübecker Ecke”: Die Gartensparte entstand 1917 auf ehemaligem Reichsbahngelände und wurde vorrangig von Eisenbahnerfamilien bewirtschaftet. Ursprünglich trug sie den Namen Garten-Verein “Providentiae” in Anlehnung an den Wahlspruch des Königshauses der Wettiner “Providentiae Memor” (“der Vorsehung eingedenk”). Die ursprünglich aus 40 Parzellen bestehende Anlage wurde bei den Bombenangriffen 1945 schwer beschädigt und konnte erst 1949 wieder an ihre Nutzer übergeben werden. Mit Unterstützung der Deutschen Reichsbahn wurden die vorhandenen Kleingärten hergerichtet und die Sparte um weitere angrenzende Flächen erweitert. In diesem Zusammenhang erhielt sie auch ihren heutigen Namen “Lübecker Ecke”. Derzeit erstreckt sie sich zwischen Emerich-Ambros-Ufer, Birkenhainer und Lübecker Straße und gehört mit 249 Gärten zu den größten in Dresden. Sportplatz: Die Anlage wurde 1934 vom Eisenbahner-Sportverein VfL Reichsbahn Dresden angelegt und am 3. Juni eröffnet. Zuvor hatte der am 30. November 1925 gegründete Verein einen Sportplatz an der Reicker Straße in Strehlen genutzt. Der vom Reichsarbeitsdienst an Stelle zweier alter Lokomotiven-Reparaturhalle errichtete Platz besaß ein Fußball- und Handballfeld sowie Turnplatz und Faustballfeld. Hinzu kamen eine Laufbahn, eine Kegelbahn sowie mehrere Nebengebäude. 1945 richteten die Bombenabwürfe auf den Rangierbahnhof auch am Sportplatz schwere Schäden an.
Die 1864 benannte Floßhofstraße erinnert an den einstigen Löbtauer Floßhof, in dem das auf der Weißeritz nach Dresden geflößte Holz sortiert und gelagert wurde. Später entstanden auf diesem Gelände Wohn- und Gewerbebauten. 1945 wurden große Teile der Bebauung der Floßhofstraße zerstört. Die verbliebenen Häuser stehen heute meist leer.
Zur Verbesserung der Verkehrssituation am Knotenpunkt Flügelweg / Hamburger Straße wurde zwischen 2004 und 2006 ein umfassender Umbau der Kreuzung vorgenommen. Der Flügelweg wurde in diesem Zusammenhang abgesenkt und durch einen Tunnel geführt, um eine kreuzungsfreie Zufahrt zur Flügelwegbrücke zu ermöglichen. Die offizielle Einweihung des Baus erfolgte am 19. Juni 2006.
Die Fröbelstraße entstand 1887 zwischen Löbtauer Straße und Kohlenbahnhof und erhielt ihren Namen nach dem Pädagogen Friedrich Fröbel (1782-1852). Fröbel befasste sich als einer der ersten mit Aspekten der Vorschulerziehung von Kindern und gründete 1837 in Blankenburg/Thür. den ersten deutschen Kindergarten. 1838/39 weilte er in Dresden und initiierte die Einrichtung einer Spielanstalt in der Nähe des Postplatzes (Am See 22). Zehn Jahre später übernahm er hier die Leitung von Kursen für angehende Kindergärtnerinnen. Bis 1945 befanden sich an der Fröbelstraße zwei Schulen sowie ab 1896 die Kapelle der Apostolischen Kirche. Das Gemeindehaus im Hinterhof des Grundstücks Nr. 12 wurde von Theodor Lehmann erbaut, die Malereien im Innenraum stammten von der Firma Weinhold und Hetzel. Zudem besaß die Kirche eine Orgel aus der Werkstatt von Franz-Emil Keller aus Ostrau bei Riesa.
Ebenso wie die meisten Wohnhäuser der Fröbelstraße wurden auch diese Gebäude zerstört bzw. schwer beschädigt. Erhalten blieb die 1905 entstandene Wohnhausgruppe Fröbelstraße 51-57 im neobarocken Stil. Im Haus Nr. 30 befand sich zu DDR-Zeiten das Kulturhaus der Eisenbahner “Thomas Müntzer”. Weitere Grundstücke wurden nach 1990 mit Wohn- und Geschäftshäusern bebaut. Auf dem Areal der früheren “Drescherhäuser” an der Flurgrenze zu Löbtau befindet sich seit 1917 eine Kleingartenanlage. Beim Ausbau der Fröbelstraße in den Zwanziger Jahren wurde diese in zwei Hälften durchschnitten. Von Bedeutung ist die Fröbelstraße auch als Straßenbahntrasse. Am 4. Oktober 1995 erfolgte hier die Übergabe des ersten Abschnittes der neuen “Stadtbahn-Pilotlinie” für den Einsatz moderner Niederflurwagen.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts hatten sich an der Fröbelstraße auf Friedrichstädter und Cottaer Flur zahlreiche Gewerbebetriebe angesiedelt. Erwähnenswert ist u.a. die Hoch, Tief- und Eisenbetonbaufirma von Albert Mannschatz (Nr. 42/44), zu deren wichtigsten Werken das AOK-Gebäude am Sternplatz gehörte. Auf dem benachbarten Grundstück (Nr. 48) betrieb Reinhard Klötzer ab 1877 eine Metallgießerei und Metallwarenfabrik.
Nach 1895 begann die Bebauung der Gambrinusstraße mit mehrgeschossigen Mietshäusern. Einige Gebäude besitzen im Inneren interessante Treppenhausgestaltungen der Entstehungszeit mit Stuckdecken und dekorativen Wandmalereien. Im Haus Nr. 6 befand sich noch bis in die Nachkriegszeit das Restaurant "Gambrinushof".
Max Wießner oHG: Das erste Bauunternehmen wurde 1881 von Ernst Wießner auf der Pillnitzer Straße 9/15 gegründet. 1895 entschied sich auch sein Sohn Max Wießner (1869-1954), gelernter Zimmermeister, für die Selbständigkeit. Am 10. Januar 1911 wurde das Baugeschäft Max Wießner oHG mit Sitz in der Gambrinusstraße 15 eingetragen. Die Firma zählte zeitweise ca. 200 Angestellte und war an zahlreichen Bauvorhaben in Dresden beteiligt. Zu den heute nur noch teilweise erhaltenen Gebäuden gehörten die Wohnhäuser Wilsdruffer Straße 21 und Gerokstraße 31, die Villa Goetheallee 37 und das Haus Waldparkstraße 6 in Blasewitz.
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb die Firma in Familienbesitz und wurde ab 1952 vom Baumeister Willy Wießner (1897-1967) geleitet. 1958 musste der Betrieb eine staatliche Beteiligung aufnehmen und wurde in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. 1965 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Baugeschäft Baumann, 1972 die zwangsweise Verstaatlichung der Baumann & Wießner KG. Nach 1989 erhielten die Alteigentümer ihren Betrieb zurück und sind bis heute in der Baubranche tätig. Zu den bedeutendsten Arbeiten des Betriebes nach 1945 gehörte 1970 der Bau der Volksschwimmhalle Steinstraße.
Der nördlich des Alberthafen verlaufende Hafenweg ist bereits kurz nach 1900 in alten Stadtplänen verzeichnet, trug damals jedoch noch keinen Namen. Seit ca. 1910 wird er als Hafenweg bezeichnet.
Die am 1772 gegründeten Freimaurerinstitut entlangführende Straße erhielt 1840 den Namen Institutsgasse. Ursprünglich als Armenschule gedacht, wandelte sich das Freimaurerinstitut im 19. Jahrhundert zu einer Internatsschule für höhere Kreise und wurde 1899 nach Striesen verlegt. Die früheren Schulgebäude wurden wenig später abgetragen. An ihrer Stelle entstanden viergeschossige Mietshäuser. Teile der Bebauung fielen den Bomben des Zweiten Weltkriegs zum Opfer.
2014 besuchte die Präsidentin Südkoreas, Park Geun-hye, Dresden. In diesem Zusammenhang kam die Idee auf, eine öffentliche Straßenfläche in der Stadt nach Korea zu benennen und so an die vielfältigen Beziehungen zwischen dem Land und Dresden zu erinnern. Am 24. März 2015 erhielt der Platz deshalb den offiziellen Namen Koreanischer Platz.
Trotz einiger Kriegsverluste blieb die ursprüngliche Bebauung bis heute im wesentlichen
erhalten. 1905-08 entstanden die Wohnhäuser Manitiusstraße Nr. 7, 10 und 12, die Anklänge an den Jugendstil aufweisen. Die nach einheitlichen
Die Menageriestraße erhielt ihren Namen um 1840 und erinnert an den ehemaligen Küchengarten des Ostravorwerks. Als “Menagerie” wurde früher ein speziell zur Haltung von Kleintieren gedachtes Gehege bezeichnet. Hier züchtete man neben Geflügel auch Schildkröten, Schnecken und Tauben für die kurfürstliche Tafel. Heute wird das Areal der früheren Menagerie als Kleingartenanlage genutzt. Weitere Grundstücke wurden Ende des 19. Jahrhunderts mit Wohnhäusern bebaut. Außerdem entstanden an der Menageriestraße 1892-95 die städtische Frauenklinik und das anatomische Institut des Friedrichstädter Krankenhauses. 1994 errichteten private Investoren auf einem Grundstück am Hohenthalplatz die Wohnanlage “Marcolini” mit Eigentumswohnungen und Büros.
Fotos: alte und neue Wohnhäuser an der Wachsbleich-/Ecke Menageriestraße 1848/49 fand der revolutionäre russische Demokrat Bakunin unter dem falschen Namen “Dr. Schwarz” vorübergehend im Menageriegarten Unterschlupf . Bakunin gehörte zum Kreis um Richard Wagner und war aktiv am Dresdner Maiaufstand beteiligt. Wagner nannte ihn in Anerkennung seiner Rolle den “Oberfeuerwerker” der Aufständischen. !-- BEGINN des zanox-affiliate TML-Code -->
Der Messering entstand 1909 im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Schlachthofes im Ostragehege und erhielt zunächst den Namen Schlachthofring. Als Zufahrt diente die von der Friedrichstraße abgehende Schlachthofstraße mit Brücke über die Flutrinne. Nach Umbau des Schlachthofes zum Messegelände wurde der Schlachthofring 2000 in Messering umbenannt. Zuvor waren auch die Namen Zur Messe bzw. Ostraring im Gespräch.
Unmittelbar am Elbufer lag einst die beliebte Gartenwirtschaft “Onkel Toms Hütte”. Die ursprünglich mit 1.340 Lindenbäumen besetzte Allee steht seit 1996 als Flächennaturdenkmal unter Schutz und wird schrittweise rekonstruiert. In den kommenden Jahren soll an der Pieschener Allee ein moderner Sportkomplex entstehen, der die maroden Gebäude aus DDR-Zeiten ersetzen wird. Zum Auftakt konnte am 31. August 2007 bereits die neue Eishalle (“Freiberger Arena”) übergeben werden.
Foto: Gartenwirtschaft “Onkel Toms Hütte”
Die Preßlerstraße wurde 1903 als Verbindung zwischen Gambrinus- und Peterstraße (heute Behringstraße) angelegt, ist heute jedoch in den aktuellen Stadtplänen nicht mehr verzeichnet. Ihren Namen verdankte sie dem Vermessungsingenieur Friedrich Karl Preßler (1809-1857), der Mitte des 19. Jahrhunderts ein Projekt zur Verlegung der Weißeritz und zum Bau eines Elbhafens sowie eines Dresdner Zentralbahnhofes ausarbeitete. Preßler Vorstellungen wurden jedoch erst nach 1890 - mit einigen Veränderungen - in die Realität umgesetzt.
Die Roßthaler Straße entstand Ende des 19. Jahrhunderts am Weißeritzufer und wurde daraufhin mit Wohnhäusern bebaut. Außerdem existierte hier zeitweise das Hotel “Roßthaler Hof” (Nr. 1). Im gleichen Haus hatte zeitweise die Fluss- und Kanal-Schifffahrtsreederei Julius Krümmling ihre Büros. Ihren Namen erhielt die Straße 1903 nach dem Ort Roßthal, heute ein Stadtteil von Dresden. Die Gebäude sind bis heute erhalten geblieben, befanden sich jedoch viele Jahre in ruinösem Zustand und sollten deshalb abgerissen werden. Nach Protesten und einem Verkauf der Gebäude begann 2012 der Ausbau der Häuserzeile zu Wohnzwecken.
Fotos: Blick in die Roßthaler Straße mit dem ehemaligen Hotel “Roßthaler Hof” im Jahr 2008.
Der zuvor namenlose ca. 350 Meter lange Verbindungsweg zwischen Pieschener Allee und Eishalle erhielt auf Beschluss des Stadtrates im September 2013 offiziell den Namen Rudolf-Harbig-Weg. Rudolf Harbig (1912-1944) gehörte in den 1930er Jahren zu den bekanntesten deutschen Leichtathleten. Der in Dresden aufgewachsene Sportler war zweifacher Europameister (800-Meter-Lauf, 4x 400-Meter-Staffel) und siebenfacher deutscher Meister. 1944 fiel er an der Ostfront in der Ukraine.
1785 entstand an der Badergasse das erste Friedrichstädter Schulhaus, in dem die Kinder ärmerer Bevölkerungsschichten unterrichtet und in einfache Arbeiten eingewiesen wurden. Gleichzeitig war in dem Gebäude 1788 bis 1866 das erste sächsische Lehrerseminar untergebracht. Diese Einrichtung war Grund für die Umbenennung der Badergasse in Seminarstraße im Jahr 1840. Bereits im 18. Jahrhundert waren hier weitere Häuser entstanden, von denen jedoch keines die Zerstörungen des Jahres 1945 und der Nachkriegszeit überstand(Foto:Seminarstraße 2-6 um 1930). Heute dominieren mehrgeschossige Wohnhäuser der Gründerzeit das Straßenbild. Bemerkenswert sind das 1876 für den Holzhändler Hugo Vollert errichtete Mietshaus Nr. 9 mit Ausmalungen im Treppenhaus sowie das um 1910 entstandene Doppelhaus Nr. 10-12 mit Erkern und Stuckreliefs. Erst nach 1990 konnte mit der Sanierung der zuvor zum Abbruch vorgesehenen Gebäude begonnen werden. Volksbad (Nr. 3): Da die meisten Wohnungen in der Friedrichstadt keine Bäder besaßen, entstand in der Nachkriegszeit das Volksbad an der Seminarstraße. Ursprünglich war dafür das Grundstück Adlergasse 4/6 vorgesehen. Letztlich entschied man sich jedoch für das 1945 zerbomte Areal Seminarstraße 2. Die Planungen übernahm der VEB Hochbauprojektierung Dresden mit der Architektin Sibylle Kriesche. Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurde das Bad am 9. Januar 1964 eingeweiht. Hier befanden sich 19 Wannen- und 14 Brausebäder, getrennt nach Männern und Frauen, sowie ein größeres Brausebad für bis zu 15 Personen. Betreiber war der kommunale Dienstleistungsbetrieb Bäder, der pro Bad jeweils 35, pro Dusche 15 Pfennige kassierte. Das Volksbad blieb noch bis in die 1990er Jahre in Betrieb. 2005 wurde das Gebäude abgerissen. Firma J. A. Urban (Nr. 5b / 5c): Auf dem Grundstück hatte früher die Stroh- und Rosshaarwarenmanufaktur J. A. Urban ihren Sitz. Das Unternehmen wurde 1846 von Julius Adalbert Urban gegründet, der hier gemeinsam mit seiner Frau verschiedene Modeartikel herstellte. Das Unternehmen besaß zeitweise bis zu 150 Webstühle, auf denen Bordüren und Litzen aus Stroh und Pferdehaaren gefertigt wurden. Hinzu kamen in Handarbeit gefertigte Assecoires wie Strohblumen, Hanfbänder und Straußenfedern, die vor allem von Hutfabriken benötigt wurden. In Auftragsarbeit ließ das Paar auch Klöppelarbeiten im erzgebirgischen Jöhstadt produzieren. Die Firma Urban gehörte zu den Vorreitern der Branche und existierte bis zum Ersten Weltkrieg. Firma Exzellent: Das Unternehmen wurde um 1870 von Carl Heinrich Schmieder in Strehlen gegründet und stellte zunächst Konserven mit Spreewaldgurken und Sauerkraut her. Nachdem sein Sohn um 1910 in der Schweiz die ursprünglich aus England stammende Worcester-Sauce kennengelernt hatte, entschied er sich, diese nach eigenem Rezept zu verändern und baute darauf in der Friedrichstadt und in Coswig zwei neue Produktionsstätten auf. 1913 nahm der Betrieb auf der Seminarstraße seine Arbeit auf. Neben der Würzsauce wurden auch Mixed Pickles und ähnliche Erzeugnisse hergestellt. Nach dem Tod Schmieders 1945 übernahm zunächst seine Witwe das Unternehmen, musste dieses jedoch 1952 an den Staat übertragen. Unter dem Markennamen “Exzellent” wurden hier bis 1989 neben Worcestersauce auch Dosensuppen und ähnliche Erzeugnisse produziert. Nach der Wende erhielt die Familie ihren Betrieb zurück und verkaufte ihn 1994 an einen Investor. Heute hat die Firma unter dem Namen Exzellent Feinkost GmbH ihren Sitz auf der Liebigstraße in der Südvorstadt. Die alten Fabrikgebäude an der Seminarstraße wurden 2013 abgerissen. Klavierbau Kaps: Das Unternehmen entstand 1859 auf der Seminarstraße 20/22 und befand sich im Besitz von Ernst Karl Wilhelm Kaps (1826-1887). Während Kaps in der Friedrichstadt seine Produktionsräume hatte, erfolgte der Verkauf der Instrumente in Filialen am Altmarkt 13 und der Schlossstraße 18 sowie über Niederlassungen in Paris, Irkutsk, St. Petersburg und London. Nach seinem Tod übernahmen 1887 seine beiden Söhne Ernst Eugen und William Ernst das Geschäft. 1922 fusionierte die Firma Ernst Kaps mit dem Klavierbauunternehmen Johannes Kuhse zur Kaps-Kuhse AG. 1938 wurde die Produktion eingestellt und der Betrieb aufgelöst. Ds Grab der Familie Kaps befindet sich auf dem Neuen Annenfriedhof.
Die Semmelweisstraße entstand 1908 und trug bis 1946 den Namen Marcolinistraße. Mit dieser Namensgebung sollte an den sächsischen Kammerherrn Graf Camillo von Marcolini (1739-1814) erinnert werden, der vor allem als Besitzer des Marcolinipalais an der Friedrichstraße bekannt ist. Marcolini leitete viele Jahre die königlichen Sammlungen und war zeitweise Direktor der Meißner Porzellanmanufaktur. Da man diese Straßenbezeichnung in der Nachkriegszeit als “unzeitgemäß” betrachtete, erfolgte 1946 die Umbenennung in Semmelweisstraße. Der Gynäkologe Ignaz Philipp Semmelweis (1818-1865) erkannte 1847 Ursache und Vorbeugemaßnahmen des Kindbettfiebers und wurde als “Retter der Mütter” verehrt. Außerdem setzte er gegen den Widerstand vieler Berufskollegen moderne Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen im Gesundheitsbereich durch.
1912 gründete der aus Holland stammende Unternehmer Johann Steenbergen auf der Marcolinistraße 8 seine “Industrie- und Handelsgesellschaft mbH”, die später unter dem Namen Ihagee zu den bekanntesten Dresdner Kameraherstellern gehörte und ihr Stammwerk bis 1945 auf der Schandauer Straße besaß. Bekannt wurde die Firma durch die 1936 vorgestellte “Kine Exakta”, erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera der Welt.
Der Name Vorwerkstraße erinnert an das frühere Ostravorwerk , welches 1568 von Kurfürst August gegründet wurde und bis 1917 bestand. Zwischen 1855 und 1895 unterschied man zwischen einer oberen und einer unteren Vorwerkstraße, bevor sich der jetzige einheitliche Name durchsetzte. Die Wohnhäuser, meist viergeschossige Gebäude in geschlossener Bauweise, entstanden zwischen 1880 und 1910 für die Eisenbahner-Baugenossenschaft. Außerdem entstand 1935 ein Sauerstoffwerk, welches zu DDR-Zeiten Betriebsteil des VEB Technische Gase Leipzig war und nach 1990 geschlossen wurde. Die ruinösen Fabrikgebäude wurden 2011 beseitigt.
Ab 1772 befand sich hier die von der Freimaurerloge “Zu den drei Schwertern” gestiftete Armenschule, aus der später das Freimaurerinstitut hervorging. Nach Verlegung der Einrichtung und dem folgenden Abriss der Gebäude entstanden auf dem Grundstück die noch heute erhaltenen Wohnhäuser. Im Eckhaus Wachsbleichstraße 2/2b (Foto) gab es von 1911 bis 1955 die Schankwirtschaft "Alter Dessauer". Zu DDR-Zeiten waren die meisten Gebäude zum Abriss vorgesehen, so dass erst nach 1990 mit der Sanierung und der Schließung einiger Baulücken begonnen werden konnte. Neben einigen baukünstlerisch verzierten Häusern der Gründerzeit ist die 1881 vollendete frühere XVII. Bezirksschule bemerkenswert (Nr. 6 - heute 48. Grundschule). 2013 begann auf dem Grundstück Wachsbleichstraße 4a der Bau eines soziokulturellen Zentrums, welches seit 2015 vom Kulturverein “riesa efau” für Kurse und Veranstaltungen genutzt wird. Die ungewöhnliche Farbgestaltung der Fassade stammt von Claudia Freudenberg. Nr. 26/28: Dieses Grundstück war ab 1916 Sitz der "Spezialfabrik elektrischer Steuerapparate Gebr. Cruse & Co.". Das Unternehmen war zwei Jahre zuvor von den Brüdern Johannes und Friedrich Cruse gegründet worden, die von 1911 bis 1914 Teilhaber der Firma Rheostat waren. Zugleich existierten auf dem Areal die Geldschrankfabrik Arnhold und Petzoldt, die Maschinenfabrik Kreiselrad und die Blumenfabrik Oscar Alexander & Co. Hergestellt wurden hauptsächlich Schalter, Regler und andere elektrische Zubehörteile. Die beengten Platzverhältnisse führten 1928 zur Verlegung nach Mickten, wo das Unternehmen, nach 1945 als VEB Elektroschaltgeräte Dresden, noch bis 1990 auf der Franz-Lehmann-Straße existierte.
Fotos: Kulturzentrum “riesa efau” an der Wachsbleichstraße 4a
1888 besaß der später durch sein ODOL-Mundwasser bekannt gewordene Unternehmer Karl August Lingner ein kleines Labor auf der Wölfnitzstraße 16 (heute Nr. 11). Hier entwickelte er gemeinsam mit dem befreundeten Ingenieur Georg Wilhelm Kraft einfache Gebrauchsgegenstände. Lingner selbst wohnte zu dieser Zeit im Vorderhaus des Grundstücks. Heute steht das Haus leer. Foto: ehemaliges Wohnhaus Karl August Lingners (Nr. 11)
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